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(Köln, Deutschland) - Ein Meer aus Blüten - Gartenreise Südengland

Bewertung: 
Eingetragen am:  20.07.2017

Reisezeitraum: Mitte Juni 2017

Sehr geehrte Frau Beiderbeck,

unser Urlaub war toll und es hat alles gut geklappt.

Mit dem Wetter fing es schon an: 8 von 11 Tagen nur Sonnenschein und über 30 Grad, sodass wir froh waren, dass unser Auto eine Klimaanlage hatte… wer hätte das in England erwartet.

Wir sind ab Hoek van Holland (bei Rotterdam) mit der Fähre über Nacht nach Harwich gefahren und haben uns nach einem Frühstück in Colchester erstmal Sissinghurst angesehen. Der Eintritt war mit National Trust Ausweis frei. Sissinghurst hat uns gut gefallen, allerdings haben wir noch Gärten entdeckt, die nicht so bekannt sind und die wir tatsächlich noch schöner fanden. Diese waren dann auch nicht so voll.

Nach dem Besuch in Sissinghurst sind wir dann nach Kent, wo unsere erste Unterkunft lag. Hier waren wir im ehemaligen Pferdestall in einem Zimmer mit riesigem Bad (da behindertengerecht) untergebracht. Zu dem Guesthouse gehört ein großer Biergarten, den wir an beiden Abenden unseres Aufenthalts genutzt haben, weil das Wetter so schön war. Das Essen (diverse Sandwiches oder Burger, aber auch aufwändigeres) war lecker und die Angestellten sehr nett. 

Von der Unterkunft aus haben wir uns Canterbury ein wirklich sehenswertes altes Städtchen, die „white cliffs of Dover“, das Städtchen Rye und den Garten „the great Dixter“ angesehen. Diesen Garten würden wir für die Liste von Tipps empfehlen, auch wenn er nicht zum National Trust gehört und wir hier Eintritt gezahlt haben.

Am nächsten Tag sind wir einem Tipp von Ihnen gefolgt und haben uns das kleine Dörfchen Amberley angesehen. Dieser Tipp war toll! Das ganze Örtchen voller alter reetgedeckter Häuschen, die tolle Fotomotive boten  und im Cafe saßen wir draussen im Innenhof und genossen unsere ersten Scones mit clotted cream und Erdbeermarmelade. Ein Brautpaar in einer Kutsche rundete die Idylle noch ab. Leider auch ein Hubschrauber, der über uns kreiste. Auf der Hauptstrasse war es zu einem Unfall gekommen, so dass wir unser nächstes Ziel Arundel nicht auf direktem Weg erreichen konnten. Wir haben uns dann für Cichester entschieden und dort die Kathedrale bewundert.

Nachmittags kamen wir bei Mike und seiner Frau in Somerset in ihrem tollen alten Farmhouse an. Den Weg dorthin fand unser Navi leider nicht so leicht. Wir haben erstmal versucht, uns  durch zu fragen, sind dann aber in den Ort rein gefahren und  haben dort  Wegweiser zur Gärtnerei gefunden.

Das alte Haus samt zugehörigem Garten ist wunderschön. Hier haben wir auch gleich wieder Motive für tolle Gartenfotos gefunden. Gefrühstückt wurde in einem Raum mit Kamin, wo man sich auch eine Rittergesellschaft bei der Tafelrunde hätte vorstellen können. Das Frühstück war sehr lecker und ausgesprochen üppig. Kein Wunsch blieb unerfüllt und die Gastgeber waren sehr nett.

Da das Haus etwas abgelegen lag und wir abends keine Lust mehr auf Autofahren hatten, sind wir nur über die Strasse in einen großen Park, in welchem sich ein Hotel und ein Pub befanden. In letzterem haben wir an beiden Abenden Pizza oder einen leckeren Chicken Pie gegessen. Auch hier konnte man wieder in einem Biergarten draussen sitzen. An einem Abend hatten wir dabei freie Sicht auf eine Hochzeitsgesellschaft… die Gäste waren in ihren für deutsche Verhältnisse aufgetakelten Kleidern ein lohnenswerter Anblick J

Von Mike aus haben wir an einem Tag gleich vier Gärten besucht. Mit dem National Trust Ausweis haben wir uns Montacute house, Tintinhull Garden (klein, aber fein) und Barrington Court (sehenswert, als wir dort waren, fand gerade ein Jazz Festival statt und alles versammelte sich zum Picknick auf der Wiese) angesehen.

Von Mike hatten wir den Tipp, uns im Rahmen der „offenen Gartenpforte“ den Garten einer Nachbarin anzusehen. Sowas sollte man an einem Wochenende unbedingt machen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Unser Gartentipp befand sich hinter einem unscheinbaren Reihenhäuschen und wäre in Deutschland als kleiner Park durchgegangen. Wirklich unglaublich, was es für herrliche Privatgärten gibt. Es wurde ausserdem Kuchen serviert und der Eintritt (3 Pfund) samt Einnahmen aus dem Kuchenverkauf gingen an einen guten Zweck.

Von Somerset aus machten wir uns dann auf den Weg nach Cornwall. Unterwegs  haben wir uns Knightshayes angesehen. Dieser Garten kann besonders mit seinem riesigen Küchengarten punkten. In Lanhydrock hat uns der Garten nicht besonders gefallen. Hier war sehenswert die riesige Küche mit ihren angrenzenden Räumen (Fleischerei, Käserei, Bäckerei). Für uns ist dies kein absolutes Muss auf einer Reise.

In Cornwall waren wir bei Shawn im Städtchen Falmouth untergebracht. Sowohl das B&B als auch das fußläufig gelegene Städtchen selbst haben uns sehr gut gefallen. Vom Restaurant „Pizza Express“ hat man einen tollen Blick auf den gleich dahinter gelegenen Hafen. In Falmouth finden sich sehr viele gute Restaurants und nette kleine Lädchen. Hier wird auch viel Kunst angeboten, die sich preislich im erschwinglichen Rahmen befindet.

In Cornwall  haben wir uns natürlich St. Yves angesehen, ein nettes kleines Städtchen an der Küste. Hier kann man schönen Schmuck und ebenfalls viele schöne Bilder finden. Wir hatten schon ein Stück vor St. Yves geparkt und sind an der Küste entlang bis in den Ortskern gelaufen. Hier ergaben sich viele schöne Fotomotive.

Wir haben Trelissick Garden besucht, der unbedingt empfehlenswert ist. Viele Pfade schlängeln sich um einen Hügel, man hat einen tollen Blick auf einen Fluss und es finden sich riesige Rhododendron und alte Bäume in diesem Garten.

Unser Besuch in Mousehole gestaltete sich etwas abenteuerlich. Das kleine Örtchen wird von winzigen Strassen durchzogen. Wenn einem ein Auto entgegen kommt, wird es wahnsinnig eng. Wir hatten einmal Glück, dass wir noch in eine Strasse ausweichen konnten, um aus Mousehole wieder raus zu kommen, während sich in der anderen Richtung ein Knäuel bildete.  Von Mousehole sind wir nach Lands end. Das Navigationsgerät führte uns wie so oft auf direktem Weg durch eigentlich einspurige Strassen durch Felder, auf denen aber durchaus Gegenverkehr drohte. Auch der Hinweis „no wide vehicles allowed“ wird nicht so wirklich ernst genommen, wie wir merkten, als uns ein LKW entgegen kam. Hier hiess es dann rückwärts zurücksetzen zwischen zwei Mauern. Zum Glück waren wir zu zweit, sodass einer aussteigen und beim Rangieren helfen konnte. Eine Erfahrung, die aber nicht unbedingt erstrebenswert ist.

In Lands end angekommen hatten wir leider Pech mit dem Wetter. Es war so neblig, dass man überhaupt nichts gesehen hat. Hier haben wir uns etwas darüber geärgert, dass man einmal auf der Strasse nach Lands End auch nicht mehr umdrehen kann, sondern auf jedenfall 6 Pfund zahlen muss, auch wenn es nichts zu sehen gibt. Land End ist sehr touristisch aufgemacht, was uns ziemlich abgeschreckt hat. Vielleicht ist es ja ganz hübsch, wenn man etwas sehen kann.

Von Cornwall ging es nach 4 Übernachtungen zu unserer letzten Station, Torquay in Dartmoor. Die Stadt hat uns nicht so gut gefallen. Im Bed und Breakfast wurden wir wieder sehr nett aufgenommen. Wir haben uns Antony house angesehen und sind durch Dartmoor gefahren. Hier fanden sich wie eigentlich überall auf unserer Strecke schöne „Tunnel“ aus Bäumen. Es ging auf und ab und man hatte schöne Ausblicke auf die Landschaft. Links und rechts der Strasse grasten Dartmoor Ponnies und Rinder. Das Städtchen Princeton hat ausser leckeren Scones zu kleinen Preisen (4,90 Pfund für zwei Scones plus Tee oder Kaffee) nicht viel zu bieten. Selbst das Informationszentrum für Touristen muss man etwas suchen. Wir sind also zügig weiter gefahren und haben uns den Garten „The garden house“ in der Nähe von Plymouth angesehen. Dieser Garten sollte unbedingt als Tipp in Ihre Liste aufgenommen werden. Während die meisten Gärten eher formal angelegt sind, fanden sich hier wilde Blumenwiesen und leuchten Beete. Wunderschön! Dafür hätten wir Sissinghurst sausen lassen. Der Garten ist nicht National Trust geführt und man zahlt 7,50 Pfund Eintritt, die sich aber absolut lohnen, wenn man es etwas wilder und ursprünglicher mag.

Auf der Rückfahrt zur Fähre haben wir uns noch Killerton angesehen, stellten dann aber fest, dass wir schon wie die Japaner routiniert Fotos machten und wir wohl schon etwas übersättigt waren von den vielen Gärten :-)

Kurz vor Colchester haben wir dann zufällig entdeckt, dass sich dort der Garten von Beth Chatto befindet. Leider wussten wir das nicht, denn diesen Garten hätten wir uns sehr gerne angesehen, gilt doch Beth Chatto als eine Ikone der Gärtnerkunst. Wenn man wie wir von Hoek van Holland über Nacht nach Harwich die Fähre nimmt, kommt man in Colchester vorbei und könnte hier gleich den ersten Gartenstop machen.  Vielleicht auch etwas für die „Tipp-Liste“.

So, nun endet meine Zusammenfassung einer tollen Reise. Es gibt noch soviele Gärten, die wir nicht gesehen haben, sodass wir schon geplant haben, bald wieder zu kommen. Jetzt gilt es, aus unglaublich vielen schönen Fotos eins auszusuchen, dass dem Fotowettbewerb würdig ist :-)

Mit freundlichen Grüßen aus Köln

Astrid Schumacher und Iris Effenberger

 

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