Richard Neumayer (Tutzing, Bayern) - Faszination Südengland - 15-tägige Englandreise

 

ja, der Alltag hat uns wieder - aber durch die wochenlange Bearbeitung der unglaublich vielen Fotos und Videos, die wir während unserer Reise gemacht haben, ist uns der Urlaub im Süden Englands natürlich immer noch bestens präsent und in Erinnerung. Bevor ich nachfolgend ausführlicher unsere Erfahrungen schildere, möchte ich hier nur als erstes kurzes Fazit betonen, dass uns der Urlaub so ausserordentlich gut gefallen und so positiv überrascht hat, dass wir auf jeden Fall planen, in etwa zwei Jahren erneut auf „die Insel“ zu fahren; das nächste Mal dann in den Norden nach Schottland. Und für uns steht fest, wir lassen das erneut über Sie organisieren.

 

Den Süden Englands kannte ich persönlich schon etwas, da mich berufliche Reisen vor meinem Ruhestand zu Rollce Royce nach Goodwood gebracht hatten. Schon damals haben mich die wunderschöne Landschaft und die verträumten kleinen Dörfer mit ihren alten Häusern begeistert. Daher hatte ich mir damals schon vorgenommen, endlich auch mal Südengland zu bereisen und nicht nur immer in die Ferne zu fliegen. Ich bin froh, dass ich meine Frau davon überzeugen konnte, die nach sehr vielen Fernreisen ursprünglich gar nicht so sehr von England - und dann auch noch im Herbst - begeistert war. Aber ich kann es vorweg nehmen, auch sie war schon nach einem Tag in Kent überzeugt und begeistert. 

 

Sie haben diesen Urlaub perfekt geplant! Natürlich hat die Reisebeschreibung - wie Sie es ja auch geschrieben hatten - sehr viel mehr Sehenswürdigkeiten auf der Strecke angeboten, als auch nur annähernd in der Zeit zu besichtigen waren. Mit ihren guten Tips und Beschreibungen zusammen mit den Hinweisen aus einem Reiseführer konnten wir uns aber ausserordentlich gut orientieren und haben wunderschöne Ziele angefahren. Auch wenn meine Frau und ich keine „Rosamunde Pilcher“ Seher oder Leser sind, können wir nach diesem Urlaub absolut nachvollziehen, dass in den Filmen diese grandiose Küstenlandschaft und die verträumten alten Dörfer wohl schon oft Kulisse waren. Während der ersten Kilometer meint man ja noch, man müsse jedes alte Haus mit Strohdach fotografieren - bis man dann merkt, dass das dort völlig normal ist. Man hat immer das Gefühl, als sei die Zeit stehen geblieben.

 

Aussergewöhnlich sind die vielen, unglaublich engen Landstraßen insbes. in Cornwall. Auch wenn sie teilweise sogar als „Highway“ ausgeschrieben waren, so waren sie doch einspurig und so schmal, dass man mindestens mit einem, oft aber sogar mit beiden Aussenspiegeln an den begrenzenden, meterhohen Hecken streifte. Kommt einem ein anderes Fahrzeug entgegen, fährt man eben so weit zurück, bis man ein Ausweichplätzchen gefunden hat - nachts manchmal durchaus etwas herausfordernd. Schwierig wird das nur, wenn sich in beiden Richtungen zufällig mehr als zwei Fahrzeuge begegnen. Denn die Ausweichplätze sind so klein, dass immer nur ein Fahrzeug Platz findet. Alle fahren also so lange rückwärts, bis jeder eine Ausweichlücke gefunden hat und dann der Gegenverkehr passieren kann. Was war ich froh, dass es nur die verkratzten Aussenspiegel eines Leihwagens waren und nicht die meines eigenen Autos.

 

Nun, für das Wetter sind Sie nicht verantwortlich und können es nicht beeinflussen. Aber selbst das Wetter war uns wohlgesinnt. Trotzdem wir ja im Oktober schon mitten im Herbst waren und sich das Laub täglich mehr verfärbte, hatten wir sehr viel Sonne erlebt. Der nahe Golfstrom beeinflusst Wetter und Vegetation sehr angenehm. Und wenn es mal regnete, dann immer nur wenige Minuten und so, daß wir nicht mal den Regenschirm brauchten. Nach wenigen Minuten hatte der Wind die Wolken vertrieben und die Sonne kam wieder zum Vorschein.

 

Ich muss zugeben, dass ich vor der Reise skeptisch war über die Unterkünfte in B&Bs - und das auch noch in England, das bzgl. des Wohnstandards unserem gewohnten eher nicht entspricht. Aber auch diesbezüglich können wir nur absolut Positives berichten. In jedem der B&Bs wurden wir ausgesprochen freundlich und herzlich begrüßt und aufgenommen. Meist war bereits alles vorbereitet für den nachmittäglichen Tee und die Gastgeber hatten schon selbstgebackenen Kuchen oder Kekse vorbereitet. Wir waren überall sofort „zu Hause“ und fühlten uns willkommen. Und alle Gastgeber nahmen sich gerne Zeit, über Gott und die Welt zu reden. Da Sie gezielt nach dem B&B in Mortonhampstead fragten, möchte ich Ihnen gerne auch dazu ein kurzes Feedback geben: Auch da wurden wir ausserordentlich gastfreundlich begrüßt und aufgenommen. Unser Zimmer im zweiten Stock war sehr geräumig, hell, gemütlich und schön eingerichtet. Die Gastgeberin hat sich sogar Zeit genommen, unser Frühstück mit ihrem Klavierspiel zu begleiten. Das Frühstück war schmackhaft und reichlich. Im Vergleich zu allen anderen B&Bs war es jedoch das Frühstück, das etwas „aus der Reihe fiel“. Optisch und geschmacklich fiel es gegenüber den anderen B&Bs etwas ab. Aber ich möchte betonen, das ist schon jammern auf rel. hohem Niveau und wenn ich Punkte vergeben müsste, dann wären das wohl 7 bis 8 von 10. Das Auffälligste war eigentlich, dass Anna etwas „unstrukturiert“ ist und wir - trotzdem sie uns ja fragte, wann wir denn zum Frühstück kämen - an beiden Tagen sicher ca. 30 Minuten auf unser Full English Breakfast warten mussten (aber das bei guter Unterhaltung mit ihr). Was noch hervorzuheben ist, das ist die ausgezeichnete Lage im Dartmoor. Wenn man morgens mit seiner Erkundung startet, dann ist man schon mitten im Dartmoor, besser geht es nicht! Ich habe Ihnen ein Foto vom Haus und Garten, sowie zwei Ausblicke auf die Hügel hinter den Haus, sowie ins Dartmoor angehängt.

 

Noch eine kleine Anekdote, die wir in diesem B&B erlebt haben: Ich bin zwar beruflich im Ruhestand, betreibe aber eine Taekwon-Do Schule. Da Annas kleinere Tochter ebenfalls den Kampfsport Taekwon-Do trainiert, baten sie mich doch tatsächlich, mit ihr ein paar Taekwon-Do Übungen zu machen. Sie wollte doch mal mit einem Taekwon-Do Meister trainieren. Das fand ich lustig und habe ich selbstverständlich gemacht.

 

Ich hoffe, ich habe Sie mit meiner ausführlichen Schilderung nicht gelangweilt! Bei Ihnen möchten wir uns ganz herzlich bedanken für die Ausplanung und Organisation der Reise, es hat einfach alles bestens geklappt!