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(Darmstadt, Deutschland) - Wales Rundreise - Im Land des Roten Drachen

Bewertung: 
Eingetragen am:  24.08.2019

Reisezeitraum: 11.08.-22.08.2019

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frau Grunwald,

Meine Frau und ich möchten uns nun, nach unserer Rückkehr von unserer 11-tägigen aus Wales, bei Ihnen für das ausgezeichnete Arrangement der Reise ins Land des Roten Drachens bedanken. Die Unterbringung in den B&B-Hotels war stets erstklassig. Die Zimmer waren stilvoll und bequem, vor allem sehr individuell eingerichtet. So ist beispielsweise eine Übernachtung in einem Courthouse für jeden, der beruflich irgendwie mit Recht und Justiz zu tun hat, ein absolutes Muss.

Mit unseren Gastgebern wie auch mit anderen Touristen konnten wir vor allem beim ausgiebigen Frühstück viele, sehr nette Gespräche führen. Das in den Medien zur Zeit heiß diskutierte Thema "Brexit" braucht man hier durchaus nicht auszulassen. Aus Gesprächen konnten wir Einschätzungen zwischen gelassener Ironie bis zu unverholenem Spott heraushören.

Die Entgegenname und Abgabe des Mietautos am Cardiffer Flughafen hat reibungslos funktioniert, und der Linksverkehr war nach zwei Tagen Routine. In 12 Tagen haben wir 1400 km zurückgelegt und etwa die Hälfte der Reiseziele aus Ihrer Beschreibung würdigen können: Wye-Tal mit Hay-on-Wye sowie den See bei Llangors, Monmouth, Crickhowell, Brecon, Swansea, Pembroke, Tenby und Umgebung, St. David's, Aberystwyth, Caernarfon, Llandudno, Ffestiniog, und natürlich die Nationalparks, obgleich wir solche schönen Wandergelegenheiten eigentlich nie nutzen. Daneben sind uns weitere hochinteressante Orte aufgefallen, wie z.B. im Norden Barmouth und Bangor. Lassen Sie mich daher kurz dazu berichten.

Sehenswert in den Beacons war vor allem die Passtraße von Brecon an den Stauseen entlang nach Merthyr Tydfil, dem Zentrum der ehemaligen walisischen Schwerindustrie. Von den einst beeindruckenden Industrieanlagen ist zwar vieles längst verschwunden. Es sind uns aber die ehemaligen Arbeitersiedlungen mit ihren winzigen, typisch britischen Häusschen aufgefallen. Auch als Eisenbahnfreunde hat es uns hierher gezogen. Auf der ungefähr 2 1/2 Stunden dauernden Fahrt mit der Brecon Mountain Railway hoch in die Berge konnten wir nicht nur das alte, wiederhergestellte dampfende Rückgrat der Erz- und Schieferplattengewinnung, sondern auch die beeindruckende Landschaft des Beacon Nationalparks ganz entspannt bewundern. Am Steuer eines Autos ist das oft nicht ganz einfach, denn die Aufmerksamkeit ist doch vorwiegend an den Gegenverkehr in den engen und kurvigen Straßen gefesselt, die häufig zwischen hohen, dichten Hecken verlaufen. Allein schon aus diesem Grund würden wir das nächste Mal als Mietwagen definitiv einen wendigen Kleinwagen, keinesfalls ein breites SUV wählen.

Die Dampfeisenbahn hat sich für uns aus dem gleichen Grund auch in Snowdonia, zwischen Blaenau Ffestiniog und Porthmadog, bewährt, auf einer Fahrt bei Tee und Kuchen. Den angekündigten Komfort als Reisewagen dritter Klasse darf man nicht wörtlich nehmen. Er entspricht bei uns der Ersten. Gerade in Snowdonia gibt es für uns noch viele weitere Schmalspureisenbahnen zu erkunden.

Generell hat uns überrascht, mit wieviel Einsatz und Aufwand alte Traditionen gerade auch in Wales an die jüngere Generation weitergegeben, beziehungsweise dem Reisenden vermittelt wird. Das gilt nicht nur für Eisenbahn und Technikgeschichte. Neben den unübersehbaren Burgen mit ihrer spezifischen Geschichte lohnte sich auch ein Blick auf und in die Sakralbauten. Neben der besonderen Architektur fanden wir selbst in kleinen Gotteshäusern wunderbare, originalgetreu erhaltene Beispiele britischer Orgelbaukunst, und ein ganz offenes Gemeindeleben. In zwei Fällen, in der Stadtkirche St. Mary's in Tenby und in der neu renovierten Kathedrale von Bangor, hatten wir das Privileg, uns das Instrument und seine Historie vom Organisten persönlich erläutern lassen zu können. In Bangor gab es sogar eine kleine Orgelkonzert-Probe. In mehreren Kirchen wie z.B. in St. David's und in St. Mary's, Pembroke, sowie in der gleichnamigen Kirche von Betws-y-Coed konnten wir zudem in Fotoausstellungen und aus Steinreliefs vieles über die geschichtlichen Hintergründe und über die teilweise überraschenden Verbindungen der Gemeinde zum britischen Königshaus erfahren, dessen Mitglieder - wen wundert es ? - seit Königin Viktoria per Eisenbahn in die ferne Provinz gereist sind.

Durchaus kompliziert schienen uns allerdings die Essengelegenheiten. Das lag gewiss nicht an der völlig zu Unrecht gescholtenen britischen Küche, die für jeden Geschmack die richtige Delikatesse kennt. Sofern man sie denn auch serviert bekommt! Vor den Auslagen der Lebensmittelgeschäfte lief uns jedenfalls das Wasser im Munde zusammen. Wie auch in anderen Ländern beobachteten wir jedoch auch in der waliser Gastronomie, dass die vermeintlich bequemen Take-away-Packungen sehr zu Lasten des traditionellen Betriebes gehen und viele Inns sich zunehmend auf den Thekenverkauf ihrer Gerichte ausrichten. Dank B&B war für uns natürlich stets ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Frühstück gesichert. Mit einer Liste, die alle unsere Gastgeber für ihre Gäste führten, erhielten wir wertvolle Empfehlungen guter, spezifisch walisisch kochender Inns und Pubs. Ansonsten sind wir, sofern das Wetter es zuließ, dem Beispiel mancher Briten gefolgt und haben uns bei Tesco, Aldi, Lidl oder kleineren Geschäften mit dezidiert britischen Lebensmitteln eingedeckt (darunter auch mit dem beachtlich guten Wein und Schaumwein, der seit 15 Jahren in Südengland und Wales gedeiht). Damit machten wir auf den stets leuchtend grünen, perfekt gepflegten Rasenflächen in einem der zahlreichen weitläufigen Parks ein abendliches Picknick. Nächstes Mal nehmen wir zu diesem Zweck auch eine robuste Eisenpfanne und einen Gaskocher mit ins Gepäck.

Mit dem sprichwörtlich walisischen Wetter, das zwischen Sonne und Regen oft rasch umschaltete, konnten wir uns dank europäschen Regenradars und aktuellen Bildern vom Wettersatelliten gut arrangieren. Wir haben unsere täglichen Ausflugsziele passend zur Entfernung von der nahenden Regenfront kurzfristig zusammengestellt. Nur ein einziges Mal wurden wir bis in die Socken triefend nass. Und Muschelschalen sammeln kann am Strand von Swansea und vor Pembroke auch bei stürmischem Wetter reizvoll sein. Gleichwohl bewunderten wir das Durchhaltevermögen der zahlreichen Campingtouristen, die wir durch die laufenden Scheibenwischer hindurch fast überall an der Küste und in den Nationalparks finden konnten. 

Wir konnten diesmal nur einen kleinen Ausschnitt von Wales entdecken, die uns aber einen spannenden und erholsamen Urlaub beschert haben. Trotz der zu 50 % regnerischen bis stürmischen Reisetage haben wir zu Hause vor dem Spiegel eine Sonnenbräune feststellen können, die wir selbst nach zwei Wochen Cote-d'Azur kaum übertreffen würden.

Nochmals vielen Dank und herzliche Grüße

Hans Martin Sauer, Manuela Löffler

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